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Autodaten

Im folgenden können Sie sich über diese Themen Informieren:

Daten und Fakten
Diverse Maße, Gewichte und sonstige Daten des EMW 340-2

Mein EMW
Geschichte meines EMW 340-2

Über EMW
Geschichtliches über die Firma EMW und Ihre Fahrzeuge

 


Daten und Fakten

Leistung + technische Daten:

57 PS (42 kw) bei 3750 U/min
1971 ccm Hubraum/6 Zylinder
Bohrung B x H: 66 x 96 mm
Gemischaufbereitung durch zwei Fallstromvergaser BVF F323-1

Tempo:

V/max. = 120 km/h
??? sec. 0-100 km/h
??? sec. 60-120 km/h

Verbrauch:
Super bleifrei

Landstraße = ??? L/100 km
Stadt = ??? L/100 km
Autobahn(V/max.) = ??? L/100 km

Bereifung:

5.50-16 auf Stahlscheibenrad

Maße:

Länge:
Breite:
Höhe:
Radstand:
Spurweite:

Bodenfreiheit:
Bauchfreiheit:
Watvermögen:



4600 mm
1765 mm
1630 mm
2884 mm
1300 mm vorn
1400 mm hinten
200 mm (ca.)
200 mm (ca.)
350 mm (ca.)



Gewichte:

Eigengewicht:
Zuladung:
Zul. Gesamtgewicht:
Zulässiger Achsdruck:


Besondere Einzelgewichte:





1280 kg
420 kg
1700 kg
710 kg vorn
990 kg hinten

Motor ohne Getriebe: 148 kg
Getriebe: 36 kg
Hinterachse mit Achsantrieb: 151 kg
Vorderachse mit Lenkung: 85 kg


Noch ist der Wagen eine einzige Ruine.

Allerdings arbeite ich im Moment an einem neuen Rahmen, da der originale an der Unterseite nur noch aus Fetzen besteht. Wie die restlichen Partien davon aussehen, kann man sich ja denken!

Schaut euch dazu auch die Autobilder an.

 

 

 

Mein EMW



Tja, was soll ich dazu nur sagen. Wenn ich jetzt sage, ich habe meinen EMW auf der Straße gefunden, dann glaubt mir das wahrscheinlich sowieso keiner. Und doch ist es mehr oder weniger so.
Und zwar kam das so:
Im Juni 1998 war bei uns in der Stadt wieder einmal unser alljährliches Straßen und Kneipenfestival "Honky Tonk". Und da ich zum Parken ein paar hundert Meter von der Innenstadt entfernt mein Auto abstellte, musste ich durch eine kleine Nebenstraße laufen, wo ein etwas obskurer Gebrauchtwagenhändler seine Zelte aufgeschlagen hatte. Und da stand er nun auf einem Hänger am Straßenrand. Neugierig wie man halt so ist, wenn man was altes irgendwo stehen sieht, habe ich ihn mir bei relativer Dunkelheit mal schnell ein wenig angeschaut. Was ich da sah war doch recht interessant, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal wusste, was ich da vor mir hatte. Denn was ich von BMW zu diesem Zeitpunkt kannte waren eben Isetta, Barockengel, 02er und halt die neuen Teile. Da auf dem EMW allerdings noch BMW-Zeichen drauf waren, dachte ich natürlich, dass das ein Vorkriegs-BMW wäre.
Über´s Wochenende habe ich dann erst einmal in ein schlaues Buch, dass ich daheim hatte, geschaut um herauszubekommen, um was für einen BMW es sich da eigentlich handelt. Nach einer Abbildung darin identifizierte ich ihn als 326er mit geänderter Karosserie (was ja irgendwie sogar stimmt).
Na ja, nun wurde daheim erst einmal darüber gequatscht. In der Woche darauf ging mein Vater bei dem Händler vorbei, welcher gerade versuchte den Wagen vom Hänger herunter und in eine Garage zu bringen, zu der es ca. 40 Grad runter ging. Wer jetzt sagt: "Kein Problem, man muss nur rechtzeitig bremsen, bevor es in die Wand geht", der hat noch nie einen EMW gehabt, der mit angezogener Handbremse acht Jahre unterm Baum gestanden hat.
Danach war auch mein Vater recht begeistert von dem Wagen, der auf den ersten Blick ja auch noch ziemlich komplett aussah, bis auf den fehlenden BMW-Kühlergrill (klar natürlich, weil es ja ein EMW ist).
Die folgenden zwei oder drei Wochen habe ich dann noch ein paar mal bei dem Händler nachzufragen versucht, ob er den Wagen verkaufen würde, konnte ihn allerdings nie antreffen (wahrscheinlich Alkoholbedingt - nicht von meiner Seite aus). Als ich Ihn endlich antraf kaute er mir erst mal das halbe Ohr ab mit der Geschichte, dass er schon immer auf so was scharf war und ihn in Litauen oder Lettland schweißen und machen lassen wollte. Allerdings wusste auch er nicht, dass der Wagen eigentlich ein EMW war (oder wollte er es zu diesem Zeitpunkt nicht wissen?).
Auf meine Frage hin, ob ich mir den Wagen mal ansehen könnte, war er sofort bereit mir den Wagen mal zu zeigen, der inzwischen in der Garage stand. Dort war nun ein ziemlich heruntergekommenes Fahrzeug zu sehen, bei dem an allen Ecken und Enden der Lack abfiel und dessen Innenausstattung und Himmel sehr stark durch Feuchtigkeit gelitten hatte. Allerdings war eigentlich kaum Rost zu sehen, was wahrscheinlich daran lag, dass das Fahrzeug schon mehrfach neu Lackiert worden war und dadurch eine regelrechte Panzerung hatte.
Warum ich damals aber nicht unter das Auto schaute, bleibt mir bis heute ein Rätsel.

 

 

 

 

Mehr Bilder aus der Garage

 

Als ich nach dem Preis fragte, bekam ich erst einmal zu hören, dass er den ja für sich machen wollte und zusätzlich noch ein oder zwei andere Interessenten da wären. Dann rückte er mit einem Preis von 5500,-- DM (rund € 2250,--) heraus. Da mir der Preis durchaus Akzeptabel vorkam (obwohl ich zwischenzeitlich durchaus schon günstigere in der Oldtimer-Markt entdeckt habe, aber auch extrem viel teurere), wurden wir nach kurzem Handeln einig.
Nachdem ich eine Anzahlung gemacht hatte, sollte der Wagen innerhalb von zwei oder drei Tagen zu mir nach Hause geliefert werden, was sich allerdings etwas verzögerte. Als er endlich kam, wurde das Abladen schon eine kleine Aktion. Denn da die Bremsen fest waren hatte der Händler den Wagen schon kaum mehr aus der Garage herausbekommen. Zum abladen mussten trotz Kipp-Anhängers drei Mann schieben, um ihn überhaupt herunter zu bekommen. Spätere Transporte von einer Garage zur anderen auf unserem Grundstück konnten nur mit Hilfe unseres Eigenbau-Kleintraktors bewerkstelligt werden.
Da wir allerdings zu dieser Zeit unsere Garage umbauten blieb für die nächsten rund zwei Jahre keine Zeit um irgendetwas an ihm zu machen, außer auf Oldtimer-Märkten und bei Händlern erste Teile zu besorgen. Nebenbei versuchte ich noch etwas Literatur über den EMW zu bekommen, was sich aber als extrem schwierig erwies.

In den Büchern, in denen er überhaupt erwähnt ist, beschränkt sich das ganze auf jeweils nur ein oder zwei Seiten.
Für Interessierte werde ich demnächst noch ein Verzeichnis der Bücher anlegen, in denen etwas zum 340er steht.


Während wir unsere Garage wortwörtlich um den EMW herum umbauten, tat sich an ihm selbst in den Jahren 1998 und 1999 gar nichts (dank guter Abdeckung auch Rostmäßig).
Im Frühjahr 2000 ging es dann an die Arbeit. Der Rahmen, der an der Unterseite von der A-Säule bis zur C-Säule praktisch komplett verschwunden war und auch der hintere Querträger, der sehr Morsch war, legten es nahe, den Rahmen k o m p l e t t neu zu bauen.


Da man für eine solch verrückte Arbeit sehr genaue Pläne braucht und ich aber nirgendwo welche auftreiben konnte, hieß dass für mich, einige Tage mit dem Maßstab und Schieblehre unter dem Wagen herum zu robben und zu Messen.
Anschließend anhand der gewonnen Maße und Winkel Pläne zu zeichnen - und wieder unter den Wagen zu gehen, weil irgend etwas nicht stimmte. Das ganze mehrmals. Als die Pläne endlich mit dem Fahrzeugrahmen übereinstimmten ging es daran, diese in einzelnen Segmenten auf entsprechend starke Blechtafeln (2 mm stark) zu übertragen. Dafür benötigt man rund 4 m² Blech. In einer Schlosserei in der Nähe, die auch über die entsprechenden Maschinen verfügt und zum Glück zu diesem Zeitpunkt auch noch ein Verwandter arbeitete, wurden die Teile dann geschnitten und gebogen.
Danach wurde anhand der Pläne eine exakte Richtplatte angefertigt, auf der dann der Rahmen während der Bauphase aufgespannt werden konnte.


Jetzt ging es daran, die Einzelteile zusammenzusetzen. Diese Arbeit ist bisher noch nicht abgeschlossen, da natürlich hierbei immer noch sehr viele Kleinteile von Hand angefertigt werden müssen und man auch immer mal wieder Material besorgen muss, wie z. B. die beiden Querrohre. Außerdem muss man natürlich in jedem Bauabschnitt noch diverse Maße für irgendwelche Anschraubpunkte usw. nehmen. Natürlich hat man ja auch nicht jeden Tag Zeit und Lust.


Im Moment ist der Grundrahmen soweit fertig bis auf die Rahmenköpfe (die auch schon fertig zum anschweißen sind). Allerdings musste ich jetzt erst die komplette Vorderachse demontieren, um diese als Richtlehre zum Verschweißen der Rahmenköpfe benutzen zu können.
Danach geht es an das hinter "Geweih", an dem die hinteren Stoßdämpfer und die Hinterachsfangbänder befestigt sind.
Wenn das alles fertig ist wird der alte Rahmen von der Karosserie getrennt. Dazu muß natürlich in die Karosserie erst ein Hilfskäfig eingesetzt werden, damit diese sich nicht komplett verzieht.
Wenn das erledigt ist, wird der neu Rahmen mit der Karosserie verschweißt. Anschließend muss dann noch der Kofferraumboden und das Heckabschlussblech ersetzt werden, bevor es an die Aufarbeitung der Karosserie geht.

 

So nun noch ein paar Worte zum Fahrzeug selbst:

 

Also, wie gesagt handelt es sich um einen EMW 340-2. Allerdings kann ich nicht genau sagen, welches Baujahr er ist, da ich zwar ein Typenschild mit dem Baujahr 1952 habe, dessen Fahrgestellnummer allerdings nicht mit der im Blech darunter eingeschlagenen übereinstimmt. Diese ist nämlich rund 50 Stellen niedriger. Falls da jemand eine Produktionsliste hat, könnte er sich ja mal an mich wenden.


Früher könnte der Wagen einmal in Mecklenburg gelaufen sein, da im Innenraum ein Aufkleber von dort zu finden war.
Zuletzt soll er aber in der damaligen Tschechoslowakei gelaufen sein. Leider kann ich darüber nichts weiter sagen, da keine alten Papiere beim Fahrzeug dabei wahren.


Interessanterweise besitzt mein Wagen zwei Scheibenwischermotoren, die wahrscheinlich schon längere Zeit eingebaut waren, nach dem Aussehen der verwendeten Schalter zu urteilen. Dort wo der Motor normalerweise sitzen sollte, befindet sich jetzt ein Blechdeckel. Original war das wahrscheinlich nicht, da man zumindest dort, wo jetzt die Motoren sitzen, recht Unprofessionell Löcher in die Dachblende geschnitten hat.



Kürzlich konnte man hier ja noch dies lesen:

Recht ungewöhnlich scheint auch der Tank befestigt zu sein. Soweit ich das bisher sehen konnte, ist der Tank nicht mit den beiden üblichen Bändern befestigt, sondern irgend Jemand scheint durch den Tank Schrauben in den Wagenboden gejagt zu haben, an denen der Tank jetzt hängt. Wie das ganze Dicht gemacht wurde, konnte ich noch nicht erkennen. Eventuell hat man Dichtungen beigelegt oder in den Tank Rohre eingelötet, durch die die Schrauben laufen?!


Inzwischen habe ich erfahren:

Diese Befestigung ist normal bei den Fahrzeugen mit Fahrgestellnummer ab 30 001.

Dazu sind Bolzen (Vergleichbar einer Schlossschraube)  in den Tank eingelötet.
Davor (bis Fahrgest-Nr. 30 000) war der Tank mit Bändern befestigt.

Danke für den Hinweis Herr R. Küttner

 

 

 

 

 

Über EMW

 

 

Repräsentative Sechszylinderwagen

 

Dieser weiterentwickelte, große Personenkraftwagen bildete den Abschluss

einer sich am Ende über zwanzig Jahre erstreckenden Eisenacher Konstruktionsrichtung.

Der EMW 340‑2 beruhte auf Bauprinzipien, aus denen bereits der Typ 321 hervorgegangen war, unter­-

schied sich jedoch beträchtlich von diesem Modell. Der leistungsgesteigerte Motor gelangte

schon ab 1948 im Coupé und Kabriolett 327‑2 zum Einsatz,

und mit der neugestalteten Karosserie,

geräumiger als die des 321, und verbessertem

Fahrwerk waren die EMW 340‑2 in ihrer Zeit und für

jene Jahre imponierende Automobile.

 

 

1948 zeichnete sich eine weitere Phase In der gesamten, durch sowjetische Hilfe ermöglichten Aufwärtsentwicklung des Werkes ab. Der Zweigbetrieb der SAG Awtowelo firmierte als Eisenacher Motoren‑Werke, kurz EMW. Die vom Krieg verursachten Schäden waren nahezu vollständig beseitigt, Werksanlagen wiederhergestellt und modernisiert. Neue Fertigungsstätten entstanden. Die Produktion stieg ständig an, das Erzeugnissortiment wurde erweitert. Neben dem Personenkraftwagen Typ 321 und dem Motorrad R 35 waren die sportlich‑eleganten 2/2sitzigen Modelle 327 in Neuauflage mit 55 PS leistendem Zweilitermotor erschienen, und nach gründlichen Fahrerprobungen liefen ab 1949 die Wagen vom Typ EMW 340‑2 in Serie vom Band.

Sicher ist es zur objektiven Beurteilung abermals angebracht, sich seinerzeitige Realitäten vor Augen zu halten.

Während des zweiten Weltkrieges hatte der Internationale Automobilbau vor allem in Europa stagniert und war, wie In Eisenach, fertigungstechnisch dezimiert oder gar zerstört worden. Die kapitalistische Kraftfahrzeugindustrie Westdeutschlands hielt aber auch da, wo Herstellungsanlagen noch brauchbar oder wiederhergestellt waren, in spekulativer Erwartung einer Währungsumstellung bewusst mit der Produktion zurück. Demge­genüber traten bei völlig anderer gesellschaftlicher Entwicklung Im Eisen­acher Werk immer stärker progressiv wirkende Kräfte zutage.

Im Modellprogramm bedeutete der EMW 340‑2 eine neue, beträchtliche Aufwertung.

Bei der Projektierung gingen die konstruktiven Überlegungen dahin, durch Umgestaltung des Aufbaues größere Geräumigkeit zu erzielen, die Motorleistung im Hinblick auf größere Fahrzeugmasse anzuheben sowie die Fahreigenschaften und das Ausstattungsniveau deutlich zu verbessern.

Ideen und Entwürfe wären allerdings gegenstandslos geblieben ohne technologische Mittel zur Umsetzung in die Serienfabrikation. Hier waren bereits günstige Voraussetzungen Im Werk geschaffen. Die SAG‑Generaldirektion hatte Presswerkzeuge für die Karosseriefertigung zur Verfügung Gestellt, weitere Werkzeuge wurden im Werk selber angefertigt. Durch Eigenherstellung bisher bezogener Bauteile und Aggregate konnte sich das Werk weitgehend unabhängig von Fremdlieferungen machen. Dies betraf beispielsweise Kurbelwellen und komplette Getriebe.

Um trotz des vorgesehenen Wagenformats und sich daraus ergebender größerer Masse das Leistungsgewicht nicht nur zu halten, sondern noch (auf 22,7 kg/PS) Im Vergleich zum 321 zu verbessern, wurde die Motorleistung auf 55 PS angehoben. Das erfolgte durch Änderungen am Zylinderkopf und Bestückung mit zwei Fallstromvergasern, In Anbetracht damaliger Kraftstoffqualitäten wurde die Verdichtung nur geringfügig auf 6,1 erhöht.

Erleichterte Bedienung ergab das nun im Werk hergestellte Vierganggetriebe mit Freilauf in den beiden unteren Gängen und Gleichlaufvorrichtung für die zwei oberen Gänge. Erstmalig wurde die Schaltung an die Lenksäule verlegt.

Das Fahrwerk wurde wesentlich verbessert, um hohen Fahrkomfort und sichere Fahreigenschaften zu erzielen. Unterschiede zum 321er Fahrgestell bestanden In längerem Radstand, größerer Spurweite hinten und in Führung und Federung der Hinterachse. Dort nahm ein mittig angeordnetes Lenkerdreieck die Zug‑ und Schubkräfte auf, und die Abfederung erfolgte durch längsliegende Torsionsstäbe in Verbindung mit Hydraulikstoßdämpfern. Damit besaß der 340‑2 eine der funktionellsten Starrachskonstruktionen.

Ebenso umfangreich waren die karosserieseitigen Veränderungen. In der neuen Form des viertürigen Aufbaues zeigten sich bereits Übergänge zum Pontonstil. Das bisher auf dem Heck angebrachte Reserverad war verlegt in den Kofferraum, der nun von außen zugänglich war ‑damals noch gar keine Selbstverständlichkeit. Sehr bequeme Sitzverhältnisse, sorgfältige Ausstattung, Heizungs‑ und Belüftungsanlage sowie weitere Details summierten sich mit Geräumigkeit, Laufruhe und Federungsqualitäten zum hohen Fahrkomfort des EMW 340‑2.

Dieser hervorstechende Eigenschaftsbereich des 340‑2 ging jedoch nicht einher mit behäbigen Fahrleistungen. Auch der Kraftstoffverbrauch bewegte sich normal Im Rahmen der Faustformel von etwa 1 l/100 km pro 100 kg Fahrzeugmasse. Hinsichtlich Fahrleistungen und Verbrauch lieferte das Werk übrigens einen bemerkenswerten Beweis. Mit Unterstützung der sowjetischen Direktoren und auf Anregung des damaligen Werkleiters veranstaltete der Betrieb die "250 km um die Wartburg", es war praktisch der erste Serienwagenwettbewerb in der DDR. Als schnellster und Im Verbrauch sparsamster EMW 340‑2 absolvierte der Siegerwagen den mit Kurven und Steigungen gespickten 10‑Runden‑Kurs mit 14,04 l/100 km und dem Geschwindigkeitsmittel von 78,94 km/h, einem auch heute noch für solche Strecke ausgezeichneten "Rallye‑Schnitt".

Groß und stark, stabil und insgesamt repräsentativ ‑ das also war der EMW 340‑2, von 1949 bis 1955 in Serie produziert.

Im gleichen Zeitraum wurde das Parallelmodell 327‑2 gefertigt, jene bestechend schönen Coupés und Kabrioletts.

Mit dem EMW 340‑2 befand sich das Werk unverkennbar auf dem Weg zum noch größeren Automobil typisch Eisenacher Konzeption, noch größer in Format, Hubraum, Leistung, unverkennbar auch deshalb, weil schon neue Modellmuster nach der bisherigen Konstruktionslinie entstanden waren und auf Ausstellungen gezeigt wurden. Doch sie waren und blieben Einzelexemplare. Denn In Verbindung mit jüngsten Entwicklungen und vielschichtig wirkenden Vorgängen erfolgte eine grundlegend neue Technik‑Orientierung im Eisenacher Automobilbau.

Technische Daten

Motor: Vorn eingebauter Sechszylinder‑Viertaktmotor, Bohrung 66 mm. Hub 96 mm, Hubraum 1971 cm³, Leistung 55 PS bei 3750 U/min, hängende Ventile von untenliegender Nockenwelle gesteuert, Pumpenumlaufkühlung, zwei Fallstromvergaser, Batteriezündung 6 V.

Kraftübertragung: Einscheiben‑Trockenkupplung, Vierganggetriebe mit Freilauf Im 1. und 2. Gang sowie synchronisiertem 3. und 4Gang, Lenkradschaltung, Gelenkwellenantrieb auf Ausgleichgetriebe an der Hinterachse.

Fahrgestell: Kastenrahmen mit Aufbauboden verschweißt, vorn Einzelradaufhängung an Querblattfeder und Querlenkern, starre Hinterachse mit Lenkerdreieck in Achsmitte und Abfederung durch längsliegende Drehfederstabe, Öldruckstoßdämpfer vorn und hinten, hydraulische Fußbremse, Handbremse mechanisch auf die Hinterräder wirkend, Zahnstangenlenkung, Eindruck‑Zentralschmierung, Bereifung 5,50‑16.

Allgemeines: Radstand 2884 mm, Spurweite vorn 1300, hinten 1400 mm, Außenabmessungen 4600x1765x1630 mm, Leermasse 1250 kg, zul. Gesamtmasse 1700 kg; Höchstgeschwindigkeit 120 km/h, Normverbrauch 11,5 l/100 km.

 

 

Dieser Text stammt von der Rückseite des obigen Bildes von 1971